Ein Haus ist eigentlich eine tote Sache, doch auch eine Idee ist erst fassbar und attraktiv, wenn sie einen entsprechenden Rahmen hat. Welche Räume wären dazu besser geeignet als unsere? Hier wurde nicht ein Haus, wie in den meisten Fällen üblich, zu einer Heimstatt der Freimaurer umgestaltet, sondern von vorne herein darauf zugeschnitten. Hier lebt und webt die Zielsetzung unserer Bruderschaft in einer Geschlossenheit, die nur selten zu finden ist.
Schon die Fensterfront der ersten Etage des Hauses – rechter Hand auf dem Bahnhofsvorplatz – erregt die Aufmerksamkeit, vor allem aber Winkel und Zirkel in schlichter Form als weit sichtbares Emblem an der Front des Hauses. Also, weder versteckt noch abgesondert, sondern eingebunden in ein Wohn- und Geschäftshaus, eingebunden in das Leben, als Oase der Ruhe und Besinnung und zugleich lebendiger Ideen- Kraftquell für den Alltag.
Aber, bis Heute und zum heutigen Stand haben wir einen über 50 jährigen Weg zurückgelegt. Aller Anfang ist schwer und besonders in der unmittelbaren Nachkriegszeit war der Bauch den geistigen Bedürfnissen immer ein Stück voraus. Doch es gab auch den Gedanken „Nie wieder!“ und bei den besonders Nachdenklichen: „Was können wir dafür tun?“
So entstand aus einer schon vor dem Krieg in Delmenhorst existierenden freimaurerischen Vereinigung – die vorwiegend von Brüdern der Bremer Loge „Zum Oelzweig“ getragen wurde – 1949 unsere Freimaurerloge „Horst zur Beständigkeit“.
Vorweg angemerkt: Die Gründungsadresse, das ehemalige Hotel zur Post, ist auch heute wieder der Platz auf dem unsere Loge steht. So ist die Namensgebung unseres Horstes nicht nur Ausdruck eines von Verantwortung getragenen Lokalpatriotismus, sondern zugleich auch auf wundersame Weise Bestätigung für seine Beständigkeit.
Doch zurück zu den Anfängen: Weil schon bald die Gegebenheiten des überalterten Hotels nicht mehr den Anforderungen der Logenarbeit gerecht werden konnten, wichen wir in die Räume des Soldatenheims in Adelheide aus. Doch alles das konnte keine Dauerlösung sein, eine feste Bleibe musste her. Aber wie und wovon?
An 12. Oktober 1960 tat der Gründungs-Logenmeister Br. Reinhard Ihnen zu seinem 75. Geburtstag den ersten Schritt, und machte den Anfang mit einem größeren Betrag für dieses Ziel, und da die Tat, das Vorbild gute freimaurerische Denkungsart ist, kam schließlich der Grundstock für das gesteckte Ziel zusammen. Es war immer noch zu wenig, doch die Zeit war reif und fand unter der beherzten Federführung des Logenmeisters Br. Oskar Friedrich Maier-Knop den richtigen Mann zur richtigen Zeit.
Nicht nur, dass er Architekt und Bauleiter das ganze Projekt in die Hand nahm, auch die künstlerischen Entwürfe, die Gestaltung der Inneneinrichtung sind sein Werk und auch die Finanzierung des Ganzen lief durch seine Hände. Doch auch den Logenbrüdern wurde dabei manches harte finanzielle Opfer abverlangt. All das spiegeln unsere Logenräume heute deutlich wieder, alles ist wie aus einem Guss.
Aber auch die Bruderschaft wuchs in dieser Zeit kräftig und so ist heute die Loge auf eine gesunde Mitgliederzahl von gut 60 Brüdern angewachsen. Vor allem in den letzten Jahren waren es vorwiegend Jüngere die sich uns anschlossen, was deutlich macht, dass unsere Idee nach wie vor lebendig ist und unsere Loge weiter wachsen wird.
Doch was zeigt schon die begeisterte Beschreibung der Logenräume, was die überschwängliche Beschwörung des Geistes der sie trägt? Wie heißt es doch „Grau mein Freund ist alle Theorie, doch grün des Lebens goldener Baum.“ Oder wer es kürzer und moderner mag: „Come and see!“
Besuchen sie uns an einem unserer im Veranstaltungsplan angegebenen Gäste- oder Informationsabenden, oder ganz neutral zu einer unserer kulturellen Veranstaltungen („Kultur im Horst zur Beständigkeit“), oder schreiben bzw. rufen sie uns an.
Der Horst zur Beständigkeit erwartet sie! Aber vielleicht haben sie auch schon die ganze Zeit auf so etwas wie die Loge gewartet. Wie sagte ich eben und wiederhole mich gern: Come and see! Denn, grau mein Freund ist alle Theorie….